Samstag, 22. Februar 2014

PKV im Alter viel Geld sparen!

Viele Privatversicherte fürchten hohe Prämien im Ruhestand - und wollen zurück zur Krankenkasse. Was kaum jemand weiß: Ähnliche Sparmöglichkeiten bietet auch die PKV. Das bringt viel, birgt jedoch auch Risiken. Unzufriedene Privatversicherte mit hohen Beiträgen sollten nicht vorschnell zu den Krankenkassen wechseln. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der KVpro.de GmbH aus Freiburg. Das Analysehaus hat bei zwanzig Versicherern Altersbeiträge in der privaten Krankenversicherung (PKV) abgefragt. Bei allen untersuchten Gruppen zeige sich, dass aus Beitragsgründen ein Wechsel von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) nicht erforderlich sei, heißt es in der Studie, die Handelsblatt Online vorliegt. Im Gegenteil, warnen die Verfasser: In vielen Fällen würde sich der Versicherte bei den Krankenkassen schlechter stellen, als wenn er innerhalb des privaten Systems wechsele. „Die PKV ist im Rentenalter bezahlbar“, lautet das Fazit. „Kein Bürger muss, wenn er nicht will, 1.000 Euro oder mehr für seine PKV bezahlen.“ Die geltenden Gesetze böten ausreichend Möglichkeiten, sie müssten nur genutzt werden. Bei starken Beitragssteigerungen halten die Autoren der Studie den sogenannten Standardtarif für die bessere Alternative in der PKV. Dieser kaum bekannte Tarif entspricht dem Krankenkassen-Niveau. Bis auf wenige Ausnahmen sind hier nur noch die Leistungen versichert, die auch die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten anbieten. Dieser Tarif ist also gewissermaßen die GKV in der PKV, wird aber genau deshalb auch bisher selten genutzt. Das könnte sich künftig jedoch ändern, vor allem wenn Privatpatienten ihre Prämie im Alter senken wollen, dies aber nur in der PKV geht. So ist älteren PKV-Kunden der Weg zurück in die Krankenkasse in der Regel verbaut, wenn sie älter sind als 55 Jahre. In den Standardtarif kann wechseln, wer bereits vor dem 01.01.2009 in der PKV versichert war. Das ist also die Masse der neun Millionen Privatpatienten. Seit Anfang 2009 ist die Zahl der PKV-Kunden um knapp 200.000 Personen gestiegen. Für diese junge Kundengruppe gibt es ebenfalls eine Alternative auf Krankenkassenniveau, den Basistarif. Auch Verbraucherschützer halten den Standardtarif in der PKV für eine Alternative im Alter. Er biete sich an, wenn jemand sehr viel Beitrag zahle. Allerdings sei ein solcher Wechsel nur dann sinnvoll, wenn der behandelnde Arzt den Versicherten auch als Privatpatient zum Satz der gesetzlichen Krankenkassen behandele, warnt Michael Wortberg von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz vor einer möglichen Falle. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass der jeweilige Kunde einen großen Anteil seiner ärztlichen Behandlungskosten selbst zu tragen habe.

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